Spätestens seit der Adria-Alpen-Attl-Tour 2012 weiss auch eine breite Öffentlichkeit mindestens zwei Dinge über Sportfreund Roland. Der Mann – das ist das Eine – pflegt einen Hang zu spektakulären Verletzungen. Wer damals den TV-Beitrag des RFO über unsere Alpenüberquerung gesehen hat oder später beim zugehörigen Vortrag „4-Millionen-Schritte“ anwesend war, wird sich mit Schaudern an die viel zu detaillierten Bilder des rohen Klumpens Hackfleisch erinnern, der sich bei näherer Betrachtung als Rolands rechter Fuss entpuppt hat. Oder an jene einer sich minutenlang und mit verblüffender Lebhaftigkeit entleerenden Wasserblase (für alle die das Ganze erfolgreich verdrängt haben, gibt’s HIER nochmal den entsprechenden Videoclip. Aber bitte erst nach dem Essen anschauen!).
Und zum Anderen: Keine dieser Unbilden (vergleichbare Beispiele liessen sich beinahe endlos anführen, worauf aus Rücksichtnahme auf ästhetische Befindlichkeiten an dieser Stelle jedoch bewusst verzichtet wird) hat bisher jemals vermocht, Roland zur Aufgabe zu bewegen. Wenn Füsse nicht mehr laufen können, müssen sie eben Fahrrad fahren. Die Krücke als zweites Standbein? Das hinkt.
Gar keine Schmerzen sind aber natürlich auch keine Option, und dementsprechend lässt die passende Verletzung zum 168h-Marathon auch nicht lange auf sich warten. Diesmal immerhin nicht während, sondern rechtzeitig vor dem Event. „Ein Stück des Innenmeniskus habe sich im Inneren des Knies verzwickt und musste entfernt werden“, wie Roland knapp drei Stunden nach dem operativen Eingriff berichtet. Die ergänzenden Bilder vom MRT schickt er umgehend per iphone hinterher. Jetzt ist erst einmal leichtes Lauftraining und viel Radfahren angesagt. Als wir ihn zwei Wochen nach der OP treffen, ist er gerade zum ersten Mal wieder ganze sieben Kilometer am Stück gejoggt.
Ob er denn trotzdem am bevorstehenden Wien-Marathon teilnehmen könne, ganz zu Schweigen an unserer Grossveranstaltung im Mai, bei der es gilt, an sieben Tagen hintereinander je einen knappen Marathon zu laufen? Keine Frage! Schmerzen sind schliesslich eine Option. Aufgeben hingegen nicht.
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